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256 Route 38. CHERCHELL. Museum.

Archäologen werden vielleicht zunächst den geringen Spuren der
römischen Stadtmauer (2500 × 1500m) nachgehen, die bis zu dem
aussichtreichen Kamm der Hügelkette hinaufsteigt. Touristen be-
schränken
sich auf einen flüchtigen Besuch der übrigen römischen
Baudenkmäler und widmen ihr Hauptinteresse im Museum den
antiken Bildwerken aus der Zeit König Jubas, den einzigen sicheren
Überbleibseln aus dem ältesten Caesarea, inmitten der Berbern
einer Insel griechischer Kultur (Ad. Schulten).

Den Verkehrsmittelpunkt des Städtchens bildet die Esplanade.
Der Marmorbrunnen inmitten der Baumreihen des Platzes ist
ziemlich ungeschickt aus hier aufgefundenen römischen Baufrag-
menten
zusammengesetzt, vielleicht Überresten eines Prachtbaues
aus der Zeit König Juba’s (die vier Kolossalmasken sind Kopien,
vgl. unten). Die korinthische Säule und die Säulenbruchstücke
hinter dem Brunnen stammen von den neuen Ausgrabungen im rö-
mischen
Theater (S. 258). An der Brüstungsmauer des Platzes hat
man einen guten Überblick über die Hafenbucht (S. 258).

An der Südseite der Esplanade liegt zwischen Anlagen die Ka-
tholische
Kirche
, im klassizistischen Stil; vor dem Hochaltar und
am Ende des l. Seitenschiffs zwei altchristliche (?) Mosaiken.

Wir folgen von der Esplanade zunächst s.w. der Rue de Ténès,
der Hauptstraße des Ortes. Jenseit der vierten Seitenstraße ist r.
das *Museum, ein armseliges Gebäude, welches die nicht nach
Algier oder in das Louvre übertragenen Altertümer Caesarea’s
birgt, größtenteils Skulpturen, darunter das sog. Museum des Königs
Juba, zum Schmuck der Residenz von griechischen Künstlern aus-
geführte
, meist vortreffliche Repliken berühmter griechischer Bild-
werke
der archaischen und der Blütezeit (V.-IV. Jahrh.). Zutritt
jederzeit; dem Aufseher, der auch zu den Westthermen (S. 257)
führt, ½-1 fr. Katalog (1902) 3 fr. Konservator: H. Lamotte.

Im ersten Hof, unter freiem Himmel, außer Baufragmenten u. a.,
einige Marmorbildwerke, jetzt meist ohne Nummern: *Dionysos, nach
einem attischen Werke des IV. Jahrhunderts, vielleicht aus der Schule
des Praxiteles; sitzender Äskulap; Herakles, nach einer griechischen
Bronzestatue des V. Jahrhunderts. Dahinter, nahe dem mittleren Schuppen:
Dianatorso; *Jünglingsstatue (Torso), nach einer berühmten Gruppe aus
der Schule von Argos (erste Hälfte des V. Jahrh.).

Im östlichen Schuppen (r.): Hermaphrodit und Satyr, Pan und
Satyr (Torso), Marmorgruppen, nach Originalen der hellenistischen Zeit;
Venusstatue (Torso); Dionysos (Torso), wahrscheinlich nach einer Marmor-
statue
aus der Schule des Praxiteles; Onyxstatuette der jagenden Diana;
*Athena (Torso), Mamorkopie nach einer berühmten Bronze des Alka-
menes
(V. Jahrh.).

Im westlichen Schuppen (l.): weibl. Gewandstatue (Torso), nach
einem archaischen attischen Original (Anfang des V. Jahrh.); Hermes
(Torso), nach einem griechischen Werke des IV. Jahrhunderts; weibl.
*Kolossalstatue, nach einer Werkstattarbeit des Phidias; Hermes, Gegen-
stück
zu dem eben gen. Torso; punische Götterstatue.

Der mittlere Schuppen enthält gleich vorn vier Kolossalmasken
von dem oben genannten Prachtbau (nach hellenistischen Originalen des